Trinkwassergebühr im Verbandsgebiet deutlich unter Bundesdurchschnitt
Bersenbrück. In der letzten Ausschuss-Sitzung des Wasserverbandes Bersenbrück wurden die Gebühren für Trink- und Abwasser für 2025 beschlossen. Verbandsvorsteher Dirk Imke erläuterte, dass die Entgelterhöhung für beide Sparten sowohl eine Folge des gestiegenen Preisniveaus von Material- und Energiekosten seien, als auch den Herausforderungen geschuldet, die gesamte Infrastruktur in einem technisch guten und betriebsfähigen Zustand zu halten. „In diesem Jahr blickt der Verband auf sechs Jahrzehnte zuverlässiger Versorgung der Bevölkerung im gesamten Nordkreis zurück. Damit wir in unserer Region weiterhin über ein solides Rohrnetz, eine funktionierende Kanalisation und verlässliche Pumpwerke, Wasserwerke und Kläranlagen verfügen, müssen wir kontinuierlich investieren und sanieren“, erläuterte Imke. So sei auch die notwendige Mess-Regel- und Steuertechnik in die Jahre gekommen. „Bei manchen Anlagen haben die Komponenten ein Alter von 20 Jahren erreicht, so dass es zu Problemen mit der Ersatzbeschaffung kommt. Auch passen nicht alle Steuerungselemente mit der Fernwirktechnik zusammen“, so Imke. Zwei Wasserwerke seien in den vergangenen zwei Jahren bereits modernisiert worden. Im nächsten Jahr stehe die Erneuerung der Elektrotechnik für das Wasserwerk Ahausen und die Kläranlage Nortrup an.
Trinkwassergebühr deutlich unter dem Bundesdurchschnitt
Im kommenden Jahr erhöht sich der Verbrauchsbeitrag für Trinkwasser im Verbandsgebiet von 1,04 Euro auf 1,12 Euro pro Kubikmeter. Damit liegen die Kosten für einen Kubikmeter noch deutlich unter dem Bundesdurchschnitt von 2 Euro. Ebenfalls angehoben wird der Grundbeitrag für die jeweilige Zählergröße. Die Höhe des Grundbeitrags richtet sich nach Art, Nenngröße bzw. Nennweite des Wasserzählers. Die Mehrzahl der Grundstücke im Versorgungsgebiet verfügen über einen Zähler der Größe Q3 mit einem Durchfluss von vier Kubikmetern pro Stunde. Hierfür wird der Grundbetrag um vier Cent auf 0,20 Euro pro Tag angehoben.
Hausanschluss für Trinkwasser zukünftig nach Aufwand berechnet
Änderungen ergeben sich auch bei der Berechnung von Anschlussbeiträgen für neue Trinkwasserhausanschlüsse. Hier werden ab dem nächsten Jahr die tatsächlich anfallenden Kosten zur Erstellung eines Hausanschlusses für Trinkwasser berechnet. Die bislang geltende Pauschalierung der Anschlusskosten und Baukostenzuschüsse entfällt damit.
Die Abwassergebühr für Schmutzwasser erhöht sich von 2,51 Euro auf 2,85 Euro pro Kubikmeter. Ebenso wird die Gebühr für Niederschlagswasser von 4,64 Euro auf 5,28 Euro pro 20 Quadratmeter angehoben. Gesenkt werden die Gebühren sowohl für die Abfuhr aus Kleinkläranlagen als auch die Abfuhr aus Sammelanlagen. Die Gebühr für die Abfuhr einer Kleinkläranlage wird von 47,92 Euro auf 36,88 Euro pro Kubikmeter gesenkt. Die Abfuhr von Sammelanlagen beträgt im kommenden Jahr 26,12 Euro anstatt 33,33 Euro pro Kubikmeter.
Zusätzliche Aufgaben binden Arbeitskraft
„Insgesamt sind die aktuellen Herausforderungen auch für die Ver- und Entsorger vielfältig und umfangreich. So macht die novellierte Trinkwasserverordnung für die zentrale Trinkwasserversorgung ein Risikomanagement mit einer Risikobewertung erforderlich. Diese Aufgabe ist notwendig und komplex. Sie bindet jedoch Arbeitskraft“, erklärte Dirk Imke während der Sitzung. Als Betreiber von kritischer Infrastruktur müsse der Verband zudem weitere Vorgaben für die Cybersicherheit umsetzen. Auch hier erweitere sich das Aufgabenfeld stetig und Fachkräfte in diesen speziellen Bereichen seien rar.
Wechsel im stellvertretenden Vorstand
Das Ausscheiden des stellvertretenden Vorstandsmitgliedes Stefan Peters aus der Samtgemeinde Artland machte die Neuwahl eines neuen Stellvertreters notwendig. Während der Sitzung wurde Gerd Beckmann aus Quakenbrück einstimmig als Stellvertreter für Vorstandmitglied Thomas Hermann gewählt.