Abwasserbetrieb wird modernisiert

Bersenbrück. Ein umfassendes Sanierungskonzept setzt derzeit der Wasserverband auf der Kläranlage Bersenbrück um. Zu Beginn des Jahres wurde bereits die Modernisierung der Gebläsetechnik fertiggestellt. Für die Abwasserbehandlung gehören Kompressoren zu den größten „Energiefressern“ im Betriebsablauf. Zwei alte Kompressoren wurden deshalb durch eine neue, energiesparende Generation ausgewechselt. Nach dieser notwendigen Maßnahme musste die Versorgung mit Notstrom angepasst werden. Das neue Notstromaggregat mit 434 Kilovoltampere (kVA) bringt demnächst fast die doppelte Leistung des alten Generators. Eine Kraft, die innerhalb von rund zehn Stunden die Energie erzeugt, die ein Vier-Personen-Haushalt innerhalb eines Jahres verbraucht. Aufgrund dieser Leistungskapazität wird das neue Aggregat mittelfristig in ein Konzept der Regelenergie, bzw. der Regelleistung eingebunden. Das Notstromaggregat dient dann zusätzlich als stille Reserve, um bei Bedarf Schwankungen im Stromnetz, genauer gesagt in der Stromnetzfrequenz, auszugleichen.

Die kritische Zeit zwischen der Inbetriebnahme des neuen Aggregats und den notwendigen Umbaumaßnahmen überbrücken die Fachkräfte der Kläranlage zurzeit mit eigenen Bordmitteln und halten das alte Aggregat - in einem Überseecontainer platziert - betriebsbereit angeschlossen. „Langfristig kann der alte Generator, der mit 240 kVA durchaus leistungsstark ist, komplett mit Container und Anschlüssen auf der Kläranlage in Neuenkirchen einen neuen Einsatzort finden“, erläuterte Elektromeister Dennis Schroer die doppelte Nutzung dieser findigen Lösung.

Neben den Bauarbeiten für die neue Notstromversorgung laufen parallel die Umbauarbeiten der gesamten elektrotechnischen Steuerung. „Insgesamt finden in diesem Jahr auf der Kläranlage wesentliche Modernisierungsschritte statt, die durch die eigene technische Leistung den Betriebsablauf nicht wesentlich behindern. Aber auch die Installation einer dritten Photovoltaik-Anlage für den Eigenverbrauch vervollständigt Schritt für Schritt unser Ziel, Energieversorgung und Sicherheit voranzubringen“, verdeutlichten Dirk Eilermann und Dennis Schroer die weitreichende Modernisierung des Abwasserbetriebes.