12.11.2018 Wasserverband wirtschaftlich gut aufgestellt

Trinkwasserpreis wird im nächsten Jahr um fünf Cent gesenkt

Bersenbrück. Gleich zu Beginn seines ersten Berichtes als Verbandvorsteher konnte Dirk Imke Positives vermelden und auf die wirtschaftlich gute Entwicklung des Verbandes verweisen. „Der Wasserverband Bersenbrück ist ein gesundes Unternehmen, das wirtschaftlich arbeite und mit dem Jahresergebnis 2017 sehr zufrieden sein kann“, so der Verbandsvorsteher während der vergangenen Ausschusssitzung. Gründe hierfür seien auch der wirtschaftliche Aufschwung in der Region. Sowohl die gewerbliche Entwicklung als auch der Einwohnerzuwachs haben zu steigenden Wasserabnahmen und einer Erhöhung der abgerechneten Abwassermenge geführt, so Dirk Imke. Dank dieser Entwicklung kann der Abwasserpreis von 2,35 Euro pro Kubikmeter trotz der stark steigenden Kosten für die Entsorgung des Klärschlammes beibehalten werden. Auch die Kostensteigerungen für den Personalbereich werden durch die positive wirtschaftliche Entwicklung abgedeckt. Die Verbrauchsgebühr für Trinkwasser kann wegen der erzielten Überschüsse gesenkt werden. Ab dem 1. Januar 2019 kostet ein Kubikmeter Trinkwasser 0,68 Euro. Das Trinkwasser ist im Verbandsgebiet mit durchschnittlich 1,15 Euro pro Kubikmeter inklusive der Grundgebühr sehr günstig. Im Bundesdurchschnitt müssen die versorgten Einwohner mehr als das Doppelte für die Trinkwasserversorgung bezahlen.  

Neue Aufgaben und steigender Wasserbedarf

Neben der Übernahme des Wasserwerkes Vörden ab dem 1. Januar 2019 und den damit verbundenen zukünftigen Aufgaben wird zurzeit ein neues Wasserwerk für Fürstenau geplant. Bevölkerungswachstum und der industrielle Bedarf lassen die Wasserentnahme seit fünf Jahren deutlich ansteigen. 2016 hat sich die verkaufte Wassermenge um fünf Prozent und 2017 um drei Prozent erhöht und lag bei sechseinhalb Mio. Kubikmeter. Auch für dieses Jahr zeichnet sich eine Steigerung der Abnahme ab. Sie ist nicht zuletzt diesem Trockenjahr geschuldet. Solche Witterungssituationen werden sich in Zukunft wiederholen. Die Versorgungssicherheit wird deshalb bei anstehenden Modernisierungs-, Bau- und Sanierungsprojekten an erster Stelle stehen. Um das Trinkwassernetz für künftige Anforderungen anzupassen, hat der Wasserverband eine neue Berechnungssoftware, die mit dem Geoinformationssystem kompatibel ist, angeschafft. Von Bedeutung in diesem Bereich sind Möglichkeiten, das Verhalten der Trinkwassernetze durch Simulationen wiedergeben zu können. Mit der neuen Software werden Schwachstellen im Leitungsnetz besser erkannt und notwendige Maßnahmen dann zielgerichtet umgesetzt.

Das Recht auf Wasserentnahme

Daneben gehören laufende Bewilligungsverfahren für das Wasserentnahmerecht zu den Aufgaben der Wasserbedarfssicherung. Das Verfahren zur Neubewilligung des Wasserrechtes für Ohrte soll im Laufe des nächsten Jahres abgeschlossen und die alte Bewilligung in Höhe von zweieinhalb Mio. Kubikmeter im Jahr verlängert werden. Aktuell beläuft sich die genehmigte vorläufige Erlaubnis auf zwei Mio. Kubikmeter Wasser. Die erhöhten Bedarfsprognosen von knapp acht Mio. Kubikmeter im Jahre 2013 auf aktuell mehr als neun Mio. Kubikmeter verdeutlichen die Notwendigkeit, an die alte Bewilligung anzuknüpfen.

Für die Zukunft geplant

Neben den umfangreichen Aufgaben der Wasserversorgung stehen im kommenden Jahr auch für die Abwassersparte neue Projekte an. Da die Kosten für die Entsorgung von Klärschlamm seit dem vergangenen Jahr erheblich gestiegen sind, muss gehandelt werden. Eine Kostenexplosion kann nicht im Sinne der Verbraucher sein. Aus diesem Grund wird im kommenden Jahr eine Anlage zur Trocknung des Klärschlamms auf der Kläranlage in Quakenbrück gebaut. Dabei ist die Wahl auf ein Verfahren zur Heißtrocknung im Wirbelverfahren gefallen, das es auch ermöglicht, die Klärschlammerde in Fürstenau zu verarbeiten. Während der Trocknung wird dem Schlamm rund 90 Prozent des Wassers entzogen.

Frischer Wind

Die Windenergie wird als tragende Säule der Energiewende bezeichnet. In diesem Jahr wurde der Windpark Haneberg in Bippen errichtet. Eine von drei Windenergieanlagen wird der Verband betreiben. Aktuell befindet sich die Anlage noch im Testbetrieb. Danach wird die Windenergieanlage an den Wasserverband übergeben und zur eigenen Energiegewinnung genutzt.