29.01.2018 Empfindliches Gleichgewicht

Schulklassen aus dem Altkreis engagierten sich für den nachhaltigen Schutz des Grundwassers

Ohrte. Für den nachhaltigen Schutz des Grundwassers setzten sich in den vergangenen Wochen Schülerinnen und Schüler aus Berge, Bersenbrück, Bramsche, Fürstenau und Schwagstorf im Rahmen einer Kooperation zwischen dem Wasserverband Bersenbrück und dem Forstamt Ankum ein.

 

Per Bus und mit festem Schuhwerk im Gepäck erreichten die teilnehmenden Kinder und Jugendliche am frühen Morgen das Wasserwerk Ohrte. Hier stand zu Beginn des Tages die Aufbereitung des regionalen Trinkwassers auf dem Programm. Nur zwei Stunden sind in den Wasserwerken des Wasserverbandes Bersenbrück im Schnitt notwendig, bevor das gewonnene Grundwasser die vorgeschriebenen Qualitätsanforderungen erfüllt. Lediglich natürliche Stoffe wie Eisen, Mangan und überschüssige Kohlensäure werden in den Wasserwerken durch Filtration und die Belüftung mit Sauerstoff entfernt.

Richtig schmecken konnten die Schüler den Unterschied von Grund- und Trinkwasser dann während einer kleinen Probierrunde, bei der die Entscheidung deutlich zugunsten des aufbereiteten Trinkwassers ausfiel. Großes Staunen und die Frage nach der gespeicherten Wassermenge rief der Blick in die Tiefbehälter hervor. Das gesamte Freibad in Bersenbrück könne mit dem gespeicherten Trinkwasser befüllt werden, erläuterte Reinhard Wessling vom Wasserverband Bersenbrück.

 

Wald und Wasser

Danach ging es für die Klassen in den angrenzenden Wald. Die Zusammenhänge zwischen der guten Filterqualität des Waldbodens und dem sauberen und sauerstoffreichen Grundwasser wurden dabei thematisiert. Ein Blick auf die versteckten Versorgungsbrunnen mitten im Wald, die Beobachtung größerer Damwildgruppen und die Suche nach Tierspuren machten die Walderkundung zum Erlebnis. Nach einer sportlichen Kletterpartie über die „Wildtierleiter“ folgte der praktische Teil des Vormittages. Hier erfuhren die Schülerinnen und Schüler, dass auf der Grünlandfläche im Wasserschutzgebiet im Laufe der nächsten Jahre ein neuer Laubwald zur Sicherung der Grundwasserqualität geschaffen wird.

 

Mit Feuereifer waren die Jugendlichen bei der Sache und pflanzten Buchen, Eichen und Sträucher. „Die Schüler erleben Wald und Natur sehr bewusst. Wenn sie hier vor Ort sind und die einzelnen Schritte der Wassergewinnung nachvollzogen haben, dann verstehen sie die wichtigen Aufgaben des Waldes für Klima, Natur und Grundwasser viel besser. Außerdem wissen sie nun, warum gerade der Wald als Wasserspeicher für sie selbst und die nachfolgenden Generationen überlebenswichtig ist. Sie machen sich aktiv vertraut mit dem sensiblen ökologischen Gleichgewicht“, erläuterte Umweltpädagoge Horst Wieting.   

Etwas auszuprobieren und zu entdecken ermöglicht den Schülerinnen und Schülern, ihr Lebensumfeld zu erkunden, zu deuten und zu gestalten. Solch ein praktischer Vormittag helfe dabei, das theoretische Wissen aus der Schule mit der außerschulischen Lebens- und Arbeitswelt zu verbinden, so die Lehrkräfte.