Umfangreiche Beton-Sanierung notwendig
Quakenbrück. Die Reduzierung des Gasertrages aus dem Faulungsprozess auf der Kläranlage Quakenbrück beunruhigte die zuständigen Mitarbeiter. Seit der Modernisierung der Kläranlage vor rund 18 Jahren, ist der Faulturm wichtiger Bestandteil der eigenen Energiegewinnung. Das anfallende Faulgas dient zur Stromerzeugung in den beiden Blockheizkraftwerken. Die dabei entstehende Wärme heizt den Faulturm auf und wärmt zudem die weiteren Gebäude. Ein zusätzlicher Vorteil der Schlammfaulung ist die deutlich bessere Entwässerung und die Verringerung der Schlämmmengen. Durch die Reduzierung des Feuchtigkeitsgehaltes wird zudem der Transport und die Weiterverwertung in Klärschlammverbrennungsanlagen ermöglicht.
Der erste Verdacht der Mitarbeiter, der eine Gasreduktion verursacht haben könnte, waren Sandablagerungen und auch Verzopfungen an den Rohren der Gaseinpressung im Behälter. Daraufhin leerte und reinigte eine Spezialfirma den Faulturm vollständig.
Zwischenlagerung der Klärschlamme notwendig
„Wegen der entstandenen fehlenden Lagerkapazitäten musste auch der Verbleib des Klärschlammes neu organisiert werden. Ein Teil der Klärschlämme wird kurzeitig auf anderen Kläranlagen im Verbandsgebiet zwischengelagert. Zusätzlich nehmen Kläranlagen in der Nachbarschaft Klärschlämme auf“, erklärte Abteilungsleiter Meinhard von Wulfen. Diese Zwischenlösung wird so lange genutzt werden müssen, bis der Schaden im Faulturm der Kläranlage Quakenbrück behoben ist.
Ursache ermittelt
Nach der Reinigung wurde offensichtlich, dass sich die schützende Beschichtung des Betons im Gasraum des Behälters abgelöst und dadurch Betonkorrosion entstanden ist. „Was zuerst nach einer überschaubaren Maßnahme aussah, entwickelt sich zu einer umfangreichen Sanierung. Mittlerweile hat ein Gutachter den Beton geprüft. Proben wurden im Labor analysiert. Ein Sanierungskonzept wurde erstellt und aktuell die sachgerechte Sanierung ausgeschrieben“, so von Wulfen. Insgesamt wird die Sanierungsmaßnahme noch mehrere Monate in Anspruch nehmen.