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11.08.2021 Zu Besuch auf der Kläranlage

Mit der Ferienspaßaktion dem Umweltschutz auf der Spur  

Neuenkirchen/Lintern. Eine gefühlte halbe Ewigkeit waren auf der Kläranlage in Lintern keine munteren Kinderstimmen oder aufgeweckte Fragen mehr zu hören. Mit dem Besuch von 15 Mädchen und Jungen konnten Daniel Imwalle und Steffen Briede die kleinen Gäste nach anderthalb Jahren endlich wieder einmal in Empfang nehmen. Im Rahmen der Ferienspaßaktion der Samtgemeinde Neuenkirchen hatte Jugendpfleger Uwe Hummert auch im Hinblick auf Natur- und Umweltthemen ein vielfältiges Programm für die Ferienzeit erstellt. Wissen warum und wie das gebrauchte Wasser vom Duschen, Zähneputzen und aus der Toilette wieder sauber wird, waren die ersten Fragen mit denen die beiden Mitarbeiter des Wasserverbandes Bersenbrück bestürmt wurden. Erstaunt erfuhr die kleine Schar, dass insgesamt eine Million Liter Abwasser täglich auf der Kläranlage gesäubert werden. „Mit dieser Menge könnte man 40 LKWs befüllen“, erläuterte Abwassermeister Daniel Imwalle. Alle einzelnen Stationen der mechanischen, biologischen und chemischen Reinigung wurden nun im wahrsten Sinne des Wortes genau unter die Lupe genommen. Ob Rechen, Sand- und Fettfang, das Belebungs- und das Nachklärbecken: die jungen Gäste besuchten jede Stufe der Abwasserreinigung und ließen sich den gesamten Reinigungsvorgang sehr genau erklären. „Und bitte keine Feuchttücher in die Toilette werfen. Das mögen die Abwasserkanäle, die Pumpen und unsere gesamte Umwelt gar nicht. Dann kommt es zu Verstopfungen in den Leitungen und die Pumpen funktionieren nicht mehr. Und ich muss dann auch nachts arbeiten“, nutzte Daniel Imwalle die Gelegenheit, auch auf Probleme im Tagesgeschäft hinzuweisen.

Besonders zur biologischen Reinigung im Belebungsbecken stellte sich die Frage, was in dem blubbernden und trüb aussehenden Becken überhaupt passiert. „Ein Whirlpool ist das auf jeden Fall nicht“, murmelte ein kleiner Besucher mit gerümpfter Nase. Damit sich die Kinder ein Bild von den dort arbeitenden Mikroorganismen machen konnten, stand im Labor ein Mikroskop mit den kleinen, fleißigen Helfern des Belebungsbeckens bereit. Diese winzigen Lebewesen einmal so deutlich zu sehen und zu erahnen, welche Arbeitsleistung sie im Kampf gegen den Schmutz erbringen, beeindruckte die jungen Besucherinnen und Besucher. „Diese wichtigen kleinen Bakterien verspeisen mit Vorliebe sogenannte Kohlenstoffverbindungen, also den Dreck aus dem Wasser. Das mögen sie genauso gerne wie ihr Schokolade oder Eis“, erläuterte Steffen Briede im Labor. Bei so vielen Fragen und Informationen verging die Zeit fast viel zu schnell. „Am besten hat uns das Belebungsbecken gefallen. Das erinnert an einen riesigen Topf mit blubbernder Suppe“, verabschiedeten sich die kleinen Gäste.